Hydrosalpinx

aus Update Gynäkologie, April 2025

Zusammenfassung des Artikels: Hydrosalpinx und Infertilität

Hydrosalpinx ist eine Erkrankung der Eileiter, bei der diese mit Flüssigkeit gefüllt sind, was zu einer Blockade des Eileiters führen kann. Diese Blockaden gelten als eine der häufigsten Ursachen für Infertilität (Unfruchtbarkeit) bei Frauen. Die Eileiter spielen eine entscheidende Rolle bei der Befruchtung, indem sie die Eizelle nach der Ovulation (Eisprung) aufnehmen und den Spermien ermöglichen, sie zu erreichen. Bei bestehender Hydrosalpinx ist der Eileiter verschlossen (sonst wäre er nicht geschwollen) und lässt Eizellen und Spermien nicht durch. Die Hydrosalpinx kann ein- oder beidseitig auftreten.

Ursachen und Auswirkungen
Ein Hydrosalpinx entsteht oft nach entzündlichen Erkrankungen, insbesondere durch eine Pelvic Inflammatory Disease (PID) oder eine frühere Chlamydieninfektion, die zu einer Verstopfung der Eileiter führen können. Diese Verstopfung verursacht die Ansammlung von Flüssigkeit, die die Eileiter anschwellen lässt und deren Funktion beeinträchtigt. Eine Eileiterentzündung kann auch das Risiko für eine Fehlgeburt erhöhen.

Diagnostik und Therapie
Die Diagnostik einer Hydrosalpinx erfolgt in der Regel durch bildgebende Verfahren wie den Ultraschall oder eine Hysterosalpingographie (HSG), bei der die Eileiter mit Kontrastmittel durchspült werden, um Blockaden zu identifizieren. Die Laparoskopie, ein minimalinvasiver chirurgischer Eingriff, wird ebenfalls verwendet, um einen Tubenschaden zu erkennen.

Die Behandlung hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab. In leichteren Fällen kann eine Laparoskopie (Bauchspiegelung) in Erwägung gezogen werden. Besteht der Verschluss schon länger, ist dies wenig sinnvoll, da es bereits zu einer Druckschädigung des Eileiters gekommen sein dürfte. Bei länger bestehender Eileiterstauung sollte die Entfernung des betroffenen Eileiters erwogen werden. Nach einer solchen Operation ist meist die In-vitro-Fertilisation (IVF) empfehlenswert – auch wenn der verbliebene Eileiter vermeintlich in Ordnung ist, weil die sogenannte „Blauprobe“ positiv war. Auch der verbliebene Eileiter kann durch die Entzündung betroffen – und (noch nicht) verschlossen – sein. Studien haben gezeigt, dass die Entfernung des betroffenen Eileiters die Erfolgschancen einer IVF signifikant steigern kann.

Zusammenhang mit IVF und Schwangerschaftsergebnissen
Studien belegen, dass Frauen mit bestehender Hydrosalpinx nach einer IVF-Behandlung signifikant niedrigere Schwangerschaftsraten und höhere Fehlgeburtenraten aufweisen. Die Flüssigkeit im Eileiter kann sich negativ auf die Eizellenqualität, den Embryotransfer und die Entwicklung des Embryos auswirken. Eine unkontrollierte Ansammlung von Flüssigkeit kann sogar toxische Effekte auf den Embryo haben.

Besteht eine Hydrosalpinx, sollte erwogen werden, diese noch vor der IVF zu entfernen.

Dr. Peet, April 2025

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