Tabak und Cannabis setzt den Spermien zu

aus Human Fertility 2021

Tabak und Cannabis: Die unsichtbaren Feinde der männlichen Fruchtbarkeit

Die Auswirkungen von Tabak und Cannabis auf die Spermienqualität und Hormonwerte rücken zunehmend in den Fokus, besonders für Männer mit eingeschränkter Fruchtbarkeit und einem Kinderwunsch. Verschiedene Studien unterstreichen die ernsthaften Konsequenzen dieser Substanzen auf die reproduktive Gesundheit und heben hervor, warum ein gesunder Lebensstil entscheidend für die männliche Fortpflanzungsfähigkeit ist.

Tabakkonsum und Spermienqualität: Ein riskanter Lebensstil

Das Rauchen von Tabak hat erwiesenermaßen erhebliche negative Effekte auf die Spermienqualität:

  • Spermienzahl: Raucher weisen oft eine deutlich geringere Spermienanzahl im Vergleich zu Nichtrauchern auf.
  • Motilität: Die Beweglichkeit der Spermien ist stark beeinträchtigt, was die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Befruchtung reduziert.
  • Morphologie: Raucher haben einen höheren Anteil abnormal geformter Spermien, die die Fruchtbarkeit weiter senken.

Die im Tabak enthaltenen Giftstoffe, die oxidativen Stress und Entzündungen auslösen, sind eine der Hauptursachen für die Schädigung der Zellen, die für die Spermienbildung verantwortlich sind. Zusätzlich erhöht sich bei rauchenden Männern das Risiko von DNA-Fragmentierungen in den Spermien, was zu genetischen Schäden führen kann. Solche Schäden beeinflussen nicht nur die Befruchtung negativ, sondern auch die Embryoentwicklung und erhöhen das Risiko für Fehlgeburten.

Cannabis und hormonelle Veränderungen

Ähnlich wie Tabak beeinträchtigt Cannabis die reproduktive Gesundheit bei Männern. Der Konsum von Cannabis kann die Produktion des Hormons Testosteron verringern, das eine entscheidende Rolle bei der Spermienproduktion spielt. Zudem wurden bei regelmäßigen Cannabisnutzern Veränderungen der Spermienmotilität und -qualität beobachtet, die die Fruchtbarkeit negativ beeinflussen können.

Passivrauchen und Umweltfaktoren

Nicht nur aktive Raucher, sondern auch Männer, die regelmäßig Passivrauch ausgesetzt sind, laufen Gefahr, ihre Spermienqualität zu verschlechtern. Dies zeigt, wie wichtig ein rauchfreies Umfeld für Männer mit Kinderwunsch ist.

Ein Rauchstopp: Eine Entscheidung für die Zukunft

Es gibt Hoffnung: Studien belegen, dass ein Rauchstopp die Spermienqualität mit der Zeit verbessern kann. Durch den Verzicht auf Tabak und Cannabis steigt nicht nur die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Empfängnis, sondern auch die generelle reproduktive Gesundheit.

Fazit: Ein klarer Weg zur Verbesserung der Fruchtbarkeit

Für Männer mit Kinderwunsch ist es entscheidend, Tabak und Cannabis zu meiden, um die Chancen auf eine erfolgreiche Fortpflanzung zu erhöhen und die Gesundheit der zukünftigen Nachkommen zu fördern. Die Umstellung auf einen gesünderen Lebensstil ist ein bedeutender Schritt in die richtige Richtung.

Dr. Peet 10.04.2025

Rauchen, Vaping und AMH, FSH

Aus Human Reproduction Juli 2024

Auswirkungen von Rauchen und Vaping auf die ovarielle Reserve: Was Frauen mit Kinderwunsch wissen sollten

Frauen, die sich mit dem Thema Kinderwunsch beschäftigen, stehen oft vor der Frage, wie ihre Lebensgewohnheiten die Fruchtbarkeit beeinflussen könnten. Eine aktuelle Studie beleuchtet die Auswirkungen von Rauchen und Vaping auf die ovariellen Reservemarker, insbesondere das Anti-Müller-Hormon (AMH) und das Follikel-stimulierende Hormon (FSH). Diese beiden Marker spielen eine zentrale Rolle für die reproduktive Gesundheit und die Chancen auf eine Schwangerschaft.

Negative Auswirkungen von Rauchen und Vaping auf die Fruchtbarkeit

Die Studie untersuchte 8.340 Frauen im Alter von 21 bis 45 Jahren, um die Zusammenhänge zwischen Rauchen, Vaping und der Eizellreserve zu analysieren. Dabei wurde festgestellt, dass Raucherinnen und Vaperinnen niedrigere AMH-Werte und höhere FSH-Werte aufweisen – ein deutlicher Hinweis auf eine beeinträchtigte Eierstockfunktion. Diese Effekte sind altersabhängig besonders ausgeprägt:

  • Raucherinnen: Die stärksten negativen Einflüsse wurden bei Frauen im Alter von 31 bis 35 Jahren festgestellt.
  • Vaperinnen: Frauen zwischen 36 und 40 Jahren zeigten hier die signifikantesten Veränderungen.

Risiken für Frauen mit Kinderwunsch

Frauen, die Rauchen oder Vaping praktizieren und gleichzeitig einen Kinderwunsch haben, sollten sich der möglichen Risiken bewusst sein. Sowohl Rauchen als auch Vaping können die ovariellen Reserven reduzieren, wodurch die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft sinken können. Darüber hinaus erhöhen höhere FSH-Werte das Risiko für eine frühzeitige Menopause und andere Fruchtbarkeitsprobleme.

Prävention und Bewusstsein

Die Ergebnisse dieser Studie unterstreichen die Notwendigkeit von Aufklärungskampagnen und präventiven Maßnahmen, um Frauen dabei zu helfen, ihre reproduktive Gesundheit zu schützen. Für Frauen mit Kinderwunsch ist ein gesunder Lebensstil – einschließlich des Verzichts auf Rauchen und Vaping – von entscheidender Bedeutung.

Forschung und Zukunftsausblick

Die Studie hebt auch hervor, dass weitere Langzeitstudien erforderlich sind, um die langfristigen Auswirkungen von Rauchen und Vaping auf die Fruchtbarkeit besser zu verstehen. Solche Untersuchungen könnten dazu beitragen, innovative Technologien zur Überwachung der reproduktiven Gesundheit zu entwickeln und Frauen dabei zu unterstützen, informierte Entscheidungen über ihre Gesundheit und ihren Lebensstil zu treffen.

Dr. Peet, 10.4.2025

Cola in der Schwangerschaft

aus „Human Fertility“ Januar 2025

Immer wieder fragen in der Sprechstunde Frauen, ob Kaffee- und Colakonsum bei Kinderwunsch und in der Schwangerschaft schädlich ist.

Hier zumindest eine Antwort für die Schwangerschaft:

Zusammenfassung der Studie

Die Studie untersuchte den Einfluss des Konsums von Cola auf unerwünschte Geburtsergebnisse bei Frauen, die durch assistierte Reproduktionstechnologie (ART) schwanger wurden, und Frauen, die auf natürliche Weise schwanger wurden (SC). An der Untersuchung nahmen 736 ART- und 1.270 SC-Frauen aus der chinesischen Nationalen Geburtskohorte in der Provinz Anhui teil.

Hauptergebnisse:

  • ART-Frauen: Der Konsum von Cola während der Schwangerschaft war mit einem erhöhten Risiko für Frühgeburten (PTB) in allen drei Trimestern verbunden (Risikoverhältnisse: 2,10; 1,65; 1,81). Der Konsum im ersten Trimester erhöhte zudem das Risiko für ein niedriges Geburtsgewicht (LBW) (Risikoverhältnis: 2,58).
  • SC-Frauen: Es konnte kein signifikanter Zusammenhang zwischen Cola-Konsum und PTB oder LBW festgestellt werden.
  • Allgemeine Erkenntnis: ART-Frauen hatten insgesamt ein höheres Risiko für Frühgeburten und niedriges Geburtsgewicht im Vergleich zu SC-Frauen.

Schlussfolgerung:

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Cola-Konsum während der Schwangerschaft insbesondere für Frauen, die durch ART schwanger wurden, schädlich sein kann. Daher sollten medizinische Fachkräfte diesen Frauen raten, Cola während der Schwangerschaft zu vermeiden. Weitere prospektive Studien sind erforderlich, um diese Ergebnisse zu bestätigen.

gefunden im April 2025

Dr. Peet

Einfluß von sportlicher Aktivität auf die männliche Fruchtbarkeit

veröffentlicht in Human Reproduction im Dezember 2024

Zusammenfassung:

Zusätzliche Erkenntnisse zur männlichen Fruchtbarkeit:

Die prospektive Studie von Lauren A. Wise et al. untersuchte den Zusammenhang zwischen männlicher körperlicher Aktivität und Fruchtbarkeit. Analysiert wurden Daten aus zwei Vorkohortenstudien in Dänemark (2011–2023) und Nordamerika (2013–2024). Die Ergebnisse zeigten keinen konsistenten Zusammenhang zwischen moderater oder intensiver Aktivität und erhöhter Fruchtbarkeit. Allerdings könnte Radfahren mit weichem Sattel, insbesondere bei Männern mit höherem BMI, die Fruchtbarkeit verringern.

Diese Erkenntnisse sind für Männer mit Kinderwunsch von Bedeutung, insbesondere im Zusammenhang mit der Spermienaufbereitung bei einer ICSI oder künstlichen Befruchtung. Während regelmäßige Bewegung allgemein gesundheitsfördernd ist, sollten Männer mit Fruchtbarkeitsproblemen möglicherweise bestimmte Sportarten meiden.

Die Ergebnisse verdeutlichen, dass nicht nur medizinische und pharmakologische Maßnahmen, sondern auch der Lebensstil einen Einfluss auf die männliche Fruchtbarkeit haben kann. Eine ganzheitliche Betrachtung der Fruchtbarkeit in Zusammenarbeit mit Fachärzten kann die Erfolgschancen für Paare mit unerfülltem Kinderwunsch verbessern.

Dr. Peet, Februar 2025

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