Bedeutung von Antispermienantikörpern (ASA) in der Kinderwunschbehandlung

aus Journal für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie 2025

 Zusammenfassung zur Bedeutung von Antispermienantikörpern (ASA) in der Kinderwunschbehandlung:


🧪 Was sind Antispermienantikörper (ASA)?

  • Autoantikörper gegen körpereigene Spermien.
  • Nachweisbar im Serum, Seminalplasma oder an Spermien.
  • Können Spermienfunktion (Motilität, Kapazitation, Akrosomenreaktion) beeinträchtigen.
  • Ursache: Störung der Blut-Hoden-Schranke (z. B. Vasektomie, Infektion, Entzündung).
  • V.a. IgG & IgA relevant, IgM weniger bedeutend.
  • Prävalenz: 2–20 % bei subfertilen Männern.

Die Bedeutung von Antispermienantikörpern (ASA) bei Männern mit unerfülltem Kinderwunsch wird in der wissenschaftlichen Literatur kontrovers diskutiert. Diese Übersichtsarbeit analysiert die Auswirkungen von ASA im Ejakulat oder Serum auf den Erfolg von Kinderwunschbehandlungen.

Zusammengefasst zeigt die bestehende Studienlage zu intrauteriner Insemination (IUI) mit ASA im Ejakulat gewisse Nachteile in Bezug auf die Schwangerschaftsrate im Vergleich zu ASA-negativen Männern. Allerdings sind die Studien oft methodisch eingeschränkt, etwa durch kleine Fallzahlen und fehlende Negativkontrollen. Daher lässt sich keine klare Empfehlung zur IUI bei ASA-positiven Männern geben.

Bei In-vitro-Fertilisation (IVF) zeigen die meisten Studien keine signifikant niedrigeren Schwangerschafts- oder Befruchtungsraten bei Männern mit ASA im Ejakulat oder Serum, obwohl es Hinweise auf einen negativen Effekt gibt. Die Uneinheitlichkeit der Ergebnisse wird durch verschiedene Techniken der Spermienaufbereitung und unterschiedliche Testmethoden erklärt.

Für die intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) bei ASA-positiven Männern sind die Daten klarer: Männer mit ASA im Ejakulat oder Serum zeigen keine Einschränkungen im Vergleich zu Männern ohne ASA, sowohl bei normalen als auch bei eingeschränkten Spermienparametern. Auch Auswirkungen auf die Embryonalentwicklung oder Implantation sind selten und nicht signifikant.

Die Frage, ob ICSI eine bessere Option als IVF bei ASA-positiven Männern ist, wurde nur in wenigen Studien behandelt, mit inkonsistenten Ergebnissen und methodischen Einschränkungen. Insgesamt zeigt die Literatur keinen signifikanten Vorteil der ICSI gegenüber der IVF bei ASA-positiven Männern.

Fazit: Der Nachweis von ASA im Ejakulat oder Serum stellt keine klare Indikation für eine bevorzugte Anwendung von ICSI gegenüber IVF dar. Weitere gut kontrollierte Studien sind notwendig, um die tatsächliche Bedeutung von ASA bei der Kinderwunschbehandlung besser zu verstehen.

Dr. Peet, April 2025

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