
veröffentlicht 2024 in RBM online
Künstlicher Zyklus versus natürlichem Zyklus beim Kryozyklus
Der Artikel diskutiert verschiedene Protokolle zur Vorbereitung des Endometriums vor einem Kryoembryotransfer (FET) und deren Auswirkungen auf die Sicherheit und Bequemlichkeit/ Planbarkeit.
Die Anzahl der FET-Zyklen nimmt weltweit zu, und verschiedene Vorbereitungsstrategien führen zu vergleichbaren Lebendgeburtenraten. Allerdings zeigen neuere Studien, dass programmierte Zyklen (PC-FET) im Vergleich zu natürlichen Zyklen (NC-FET) und modifizierten natürlichen Zyklen (mNC-FET) mit einem etwas höheren Risiko für hypertensive Schwangerschaftserkrankungen (HDP), Präeklampsie und postpartale Blutungen (PPH) verbunden sind. Trotz dieser Risiken wird PC-FET häufig bei ovulatorischen Frauen angewendet, hauptsächlich aus Gründen der guten Planbarkeit für Klinik und Patientinnen.
Die Autoren empfehlen aufgrund der vorhandenen Evidenz aus großen Beobachtungsstudien und systematischen Reviews eine Endometriums-Vorbereitungsstrategie, die das Corpus luteum erhält oder stimuliert, um das Risiko von HDP und Präeklampsie nach FET-Zyklen zu minimieren. Randomisierte kontrollierte Studien (RCT) werden als problematisch angesehen, da sie große Stichproben erfordern und ethische Bedenken aufwerfen könnten. Die Autoren betonen, dass NC-FET die bevorzugte Behandlung für ovulatorische Frauen sein sollte, um das Risiko von geburtshilflichen Komplikationen zu verringern.
Peet: Gerade bei Behandlungen im Ausland, gewinnt man durch die Anwendung des künstlichen Zyklus (im Artikel programmierter Zyklus genannt) ein hohes Maß an Planbarkeit, welches beim natürlichen Zyklus weniger möglich ist. Eine Mittelstellung nimmt der im Artikel genannte modifizierte natürliche Zyklus (keine Stimulation, aber Auslösung des Eisprunges z.B. mit Ovitrelle) ein. Nachteil ist, dass die Planbarkeit geringer ist als im künstlichen Zyklus und engmaschigere Kontrolle im Heimatland erforderlich macht.
Peet im Februar 2025